16.01.2024 Leipziger Messe

Die Zahntechnik plus wächst

Anfang Mai 2024 trifft sich das Zahntechniker-Handwerk zum zweiten Mal zum Branchentreff Zahntechnik plus in Leipzig. Die Besucher erwartet eine größere Location im Congress Center Leipzig. Über die Zahntechnik plus 2024 und worauf sich Besucher freuen können, hat Gerald Temme vom Verbandsmagazin Zahntechnik TELESKOP mit VDZI-Präsident Dominik Kruchen und Walter Winkler, Bevollmächtigter des Vorstandes, gesprochen.

Herr Kruchen, die Vorbereitung der Zahntechnik plus sind in vollem Gange. Hat sich das Konzept des Branchentreffs bewährt?

Dominik Kruchen: Mit der Zahntechnik plus 2022 haben wir eine nationale Plattform für das Zahntechniker-Handwerk geschaffen, auf der die technologischen Innovationen und die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten in einer Gesamtschau präsentiert und diskutiert werden können. Zwei Tage lang wurde in der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig über zukunftsweisende Techniken und Materialien, politische Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Herausforderungen gesprochen.

Mit 1.100 Besuchern und 50 Ausstellern – gerade nach langer Corona-Pause – war die Auftaktveranstaltung des Branchentreffs ein voller Erfolg. Unsere Kollegen-Gespräche in Leipzig bestätigten, dass das Konzept einer Kombination aus Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops mit fokussierter Ausstellung vollen Zuspruch erfährt.

Mir und meinen Kollegen aus dem Vorstand war es wichtig, die politische Arbeit des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innung und der Zahntechniker-Innungen im VDZI an die Basis zu bringen. Dies haben wir mit der Zahntechnik plus 2022 geschafft. Wir freuen uns, dass die Leipziger Messe diesen Weg in der Vorbereitung der Zahntechnik plus 2024 mit uns fortsetzt und wir mit der Fachgesellschaft für Zahntechnik erneut einen starken Partner für ein herausragendes Fortbildungsprogramm an unserer Seite haben.

Herr Winkler, welche Erfahrungen nehmen Sie aus der ersten Veranstaltung 2022 mit?

Walter Winkler: Die Erfahrungen aus 2022 helfen uns, den Erfolg der Premierenveranstaltung weiter auszubauen. Wir haben viel gelernt über die Erwartungen der Teilnehmer, aber auch die Anforderungen der Aussteller. Mit dem Ortwechsel von der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig in das Congress Center Leipzig sind wir sicher, den nächsten Schritt zu gehen und alle Beteiligten perfekte Rahmenbedingungen zu bieten.

So möchten wir mit der Zahntechnik plus noch mehr Praxisnähe und Lösungsorientierung bieten, im Sinne einer optimalen Vernetzung von Ausstellern, Referenten und Besuchern. 2022 kam 83 Prozent der Besucher aus Dentallaboren. Hier setzen wir an mit einem Programm, das auf die Bedürfnisse des Laboralltages zugeschnitten ist und den direkten Kontakt der Zahntechnikermeister, Zahntechniker und Azubis mit den dentalen Key-Playern ermöglicht. Diese fokussierte thematische Verzahnung von Kongress und Ausstellung hat bereits großen Anklang bei den Ausstellern gefunden.

Mit dabei im kommenden Jahr ist wieder die Fachgesellschaft für Zahntechnik. Sicherlich wieder ein Highlight?

Dominik Kruchen: Der Expertise-Kongress „360° – Implantatprothetik heute“ der Fachgesellschaft für Zahntechnik (FZT e.V.) ist das Highlight der Zahntechnik plus. An zwei Tagen warten weltbekannte Referenten mit spannenden Vorträgen, zum Beispiel zum aktuellen Stand der Implantatprothetik und zu den neusten Entwicklungen im Bereich der digitalen Technologien, auf die Besucher. Das ist Fortbildung auf höchstem Niveau: Hier können sich die Teilnehmer motivieren und inspirieren lassen.

Die Besucher können sich auch auf drei hochaktuelle Themen in den drei Themenwelten freuen?

Walter Winkler: Das ist richtig, das Kongressprogramm der Zahntechnik plus 2024 orientiert sich an aktuellen Entwicklungen, aber auch an den positiv konstruktiven Rückmeldungen, die wir im Nachgang der Veranstaltung im letzten Jahr erhalten haben. Es wartet also ein umfangreiches und hochaktuelles Informations- und Fortbildungsangebot.

In der Themenwelt „Sicher und nachhaltig – die wirtschaftliche Risiko- und Qualitätskultur für das Dentallabor“ geben die Referenten den Besucherinnen und Besuchern in Best-Practice-Vorträgen einen Einblick darüber, wie sich Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Labor erfolgreich umsetzen lassen. Es geht dabei vor allem darum, branchenbezogene Lösungsansätze aus der Laborpraxis aufzuzeigen, ebenso wie die Vorstellung von zentralen Tools wie dem Nachhaltigkeitsmonitor. Aus betriebswirtschaftlicher Perspektive liegt der Fokus auf dem nachhaltigen Wirtschaften und geeigneten Maßnahmen zur Nachfolge. Die Aspekte der Qualität und Sicherheit sowie deren Dokumentation spielen beim Thema Nachhaltigkeit ebenfalls eine wichtige Rolle. Auch werden in den Vorträgen Tipps, Umsetzungshilfen und Strategien vorgetragen, die bei der Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen für Patientenschutz und Arbeitsschutz helfen. Für Labore geht es bei allen Maßnahmen der Nachhaltigkeit auch immer darum, mit Blick auf die Nachwuchs- und Mitarbeitergewinnung oder die Nachfolge die eigene Attraktivität zu steigern. Im Fokus steht dabei auch, dass Nachhaltigkeit als Kriterium bei Kunden und Banken immer wichtiger wird.

Die Fortschritte und Optionen bei der Digitalisierung sowie die damit einhergehende Optimierung aller Arbeitsprozesse im Labor demonstriert die Themenwelt „Moderne Technologien zwischen Faszination und Wirtschaftlichkeit“. Neben Fragen des Einsatzes von neuen Technologien in der täglichen Laborpraxis geht es auch hier um die Perspektiven aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Wie kann die betriebliche Wertschöpfung gestaltet werden oder wo lohnen sich Kooperationen. Dabei geht es auch darum, den digitalen Workflow zu beschreiben, zum Beispiel mit der neuen BEB Zahntechnik, die nun auch über 150 neue Leistungspositionen für die Planung, Kalkulation sowie Dokumentation und Abrechnung digitaler Fertigung enthält. Insgesamt finden vom Betriebsinhaber bis zu den Laborangestellten Interessierte in der Themenwelt Vorträge zu unterschiedlichen Fragestellungen moderner Technologien im Laboralltag.

Die Themenwelt „Personal – das neue Gold. Instrumente für Qualifikation und Motivation“ gibt Laboren erfolgreiche Lösungskonzepte an die Hand, die sie bei ihrer Personalgewinnung, der Personalentwicklung sowie der Personalführung und -bindung unterstützen. Die Referenten schildern ihre Erfahrungen aus der Personalentwicklung, geben Einblicke, was Beschäftigte brauchen oder welche Perspektiven junge Leute beim Einstieg ins Berufsleben haben.

Wie bewerten Sie die drei Themenwelten aus der zahntechnischen Praxis, Herr Kruchen?

Dominik Kruchen: Für uns als zahntechnische Unternehmer geht es gerade beim Thema Nachhaltigkeit darum, wie der Erfolg und der wirtschaftliche Gewinn neben der Qualität und der Sicherheit unserer Produkte verstärkt auch von Nachhaltigkeitskriterien abhängen werden. Wir haben uns daher bewusst umgeschaut, in welchen Bereichen die Betriebe sich hier bereits engagieren. Es geht aber auch um Fragen der Förderung von Nachhaltigkeitsmaßen. Spannend finde ich auch den Aspekt, wie sich die eigenen Maßnahmen in der Kommunikation gegenüber der Bevölkerung, den Kunden oder aber auch potenziellen Mitarbeitern nutzen lassen.

Moderne Technologien prägen mittlerweile den Alltag in den Dentallaboren. Über die Qualität der Anwendungen, die Verbesserung in der Anwenderfreundlichkeit und die Entwicklung neuer Materialien hat die Digitalisierung in der Zahntechnik in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Da auch der Anteil der Praxen, die die Digitalisierung zur Diagnostik und Planung von Zahnersatz einsetzen deutlich anwächst, suchen Zahnärzte im Markt zunehmend nach zahntechnischen Laboren mit entsprechender Leistungsfähigkeit.

Ich bin sehr gespannt, welche Impulse für die zahntechnischen Labore von den Vorträgen im nächsten Jahr in Leipzig ausgehen werden.

Die Zukunft unseres Handwerks hängt nicht zuletzt auch davon ab, welche Fachkräfte wir ausbilden, gewinnen beziehungsweise halten können. Fachkräfte sind das neue Gold. Es ist daher nur konsequent, dem Thema Personal bzw. Personalgewinnung und Personalbindung eine eigene Themenwelt zu widmen.

Für Auszubildende gibt es im kommenden Jahr ebenfalls ein gesondertes Programm. Welche Überlegung steht dahinter?

Dominik Kruchen: Uns ist es wichtig, die Auszubildenden noch stärker als 2022 in die Branchenveranstaltung Zahntechnik plus einzubinden. Hierzu wird es mit dem Bildungstag für Auszubildende ein eigenes Programm für angehende Zahntechniker am Freitag geben.

Ohne gut ausgebildete Fachkräfte kann ein zahntechnisches Labor in der digitalisierten Welt nicht erfolgreich sein und im Wettbewerb bestehen. Die neue Ausbildungsverordnung – in Kraft getreten am 1. August 2022 – wird dem dynamischen technischen Fortschritt und den Anforderungen einer fachlich und kommunikativ vernetzten und digitalisierten Arbeitswelt gerecht. Die Bedeutung der Ausbildung unterstreicht der VDZI auch mit seinem renommierten Nachwuchswettbewerb, dem Gysi-Preis 2023, oder aber der Deutschen Meisterschaft im Zahntechniker-Handwerk, dem Bundeswettbewerb im Handwerk.

Ein auf die Anforderungen der nachkommenden Generation im Zahntechniker-Handwerk zugeschnittenes Programm ist aus unserer Sicht nur konsequent. Wir möchten den Austausch mit Laborinhabern, Innungen und dem VDZI sowie die Vernetzung der Auszubildenden untereinander fördern.

Wie sieht das Programm konkret aus?

Walter Winkler: Wir bereiten ein Tagesprogramm speziell für die Auszubildenen vor, mit eigenen Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Daneben ist es aus unserer Sicht wichtig, dass die Azubis auch die Möglichkeit erhalten, ausgewählte Vorträge des regulären Kongressprogrammes zu besuchen. Abgerundet wird dies durch Hands-on Workshops der Dentalindustrie. Gemeinsam können Kleingruppen auch noch über die gesamte Ausstellung gehen und sich natürlich bei einem gemeinsamen Mittagessen austauschen.

Eine Ausstellung rundet das Konzept des Branchentreffs ab. Was erwartet die Besucher?

Walter Winkler: In einer maßgeschneiderten Ausstellung präsentieren Hersteller, Händler und Dienstleister ihre Angebote für das Dentallabor. Die Besucher erwarten Produktinnovationen und neue Verfahren in der Patientenversorgung. An den Ständen können sich Interessierte im Gespräch beraten lassen und über die gezeigten Angebote austauschen.

Folgende Ausstellungsbereiche erwarten die Besucher:

  • Technologien mit Maschinen, Werkzeugen, Instrumenten und Software
  • Materialien & Werkstoffe für die Fertigung
  • Ausrüstung & Ausstattung für das Labor
  • Services & Dienstleistungen für das Unternehmen

Darüber hinaus können alle Kongressteilnehmer und Ausstellungsbesucher kostenfrei und ohne Anmeldung an Vorträgen und Workshops zu Produktvorstellungen seitens der Aussteller teilnehmen.

Der Umzug in das Congress Center Leipzig bietet mehr Fläche und optimierte Wege in einem der modernsten Kongresszentren Deutschlands. Das wird das Erlebnis des zahntechnischen Branchentreffs weiter befördern.

Mehr Informationen unter: www.zahntechnik-plus.de

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