OTWorld 2024: „Mission Possible“ gestartet
„Mission Possible“ – das war das diesjährige Motto zur Eröffnungsfeier der OTWorld am 14. Mai 2024 in Leipzig. Das Motto steht für das gemeinsame Ziel von den Gesundheitshandwerken, Ärzten, Ingenieuren und Therapeuten die Qualität der Hilfsmittelversorgung sichern, Grenzen des Machbaren verschieben und Politik zum Handeln bewegen. Der rasante technische Fortschritt, die Kompetenz der Versorger und nicht zuletzt die Willenskraft aller Beteiligten verschieben die Grenzen des Machbaren in ungekannte Weiten. Das zeigt besonders John McFall, der zur Eröffnungsfeier seine Geschichte teilte.
John McFall, der einst durch einen Motorradunfall ein Bein verloren hat, als Athlet viele Medaillen holte, hat nun das Ziel, als erster Astronaut mit körperlicher Einschränkung ins All zu fliegen. Seine Reise zeigt, dass der Himmel nicht die Grenze ist, sondern ein neues Ziel. John McFalls Geschichte ist eine von vielen, die zur OTWorld vom 14. bis 17. Mai 2024 in Leipzig zeigen, das scheinbar Unmögliches möglich gemacht werden kann.
Dominik Klein, ein Weltmeister im Handball, überwand einen schweren Kreuzbandriss und kehrte stärker als je zuvor auf das Spielfeld zurück. Er beweist, dass mit Willenskraft und der richtigen Unterstützung jedes Comeback möglich ist. Abel Aber fand nach einem schweren Unfall nicht nur zur Akzeptanz seiner Prothese durch das Boxen, sondern auch zu sportlicher Exzellenz im Kanusport, mit dem Ziel, Paralympisches Gold zu gewinnen. Arne Uplegger, ein Eishockeyspieler, bewältigte einen Kreuzbandriss und zeigt, dass mit Engagement und der richtigen Orthesenunterstützung eine Rückkehr zum Sport möglich ist. Björn Eser, der „Active Amputee“, hat sich nach der Amputation seines Beines nicht nur physisch rehabilitiert, sondern motiviert als Blogger und Redner Menschen weltweit. Jana Crämer und Caroline Sprott, beide von Lip- und Lymphödemen betroffen, setzen ihre Plattformen ein, um Bewusstsein zu schaffen und andere zu ermutigen, sich ihrer Herausforderung zu stellen. Simon Liedtke, ein talentierter Baseballspieler, überwand eine schwere Knieverletzung und kehrte, unterstützt durch eine spezielle Orthese, stärker zurück ins Spiel. Heinrich Popow, ein ehemaliger Leichtathlet und Paralympics-Goldmedaillengewinner, nutzt seine Erfahrungen als Mentor und Botschafter, um andere zu inspirieren und zu motivieren.
Markus Rehm, nach einem Unfall amputiert, hat sich nicht nur im Weitsprung einen Namen als Deutscher Meister gemacht, sondern auch weitere Rekorde gebrochen und mehrfach Paralympics-Gold gewonnen.
„Jeder unserer Gäste hat eine einzigartige Geschichte des Triumphs und der Resilienz zu erzählen”, erklärt Alf Reuter, Präsident des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik, gemeinsam mit Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe, Gastgeber des Abends. „Eine Hilfsmittelversorgung wird nur dann zur ‚Mission Possible‘, wenn wir als Team für und mit ihm agieren. Rehabilitation bedeutet auch Training, Schmerz und Wunden – den Weg müssen wir gemeinsam gehen. Wir brauchen die Motivation unserer Patienten, die gemeinsam mit uns neue Grenzen überwinden wollen. Die beste Technik ist menschlich“, erklärt Alf Reuter, Präsident des Bundesinnungsverbands für Orthopädie-Technik. Gleichzeitig seien Innovationen enorm wichtig, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. „Es dauert Jahre, die hier auf der OTWorld zu sehenden Innovationen, zu den Patienten zu bringen“, so Reuter zur Eröffnung. „Der Prozess, bis eine Innovation in das Hilfsmittelverzeichnis kommt und damit über die gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden kann, muss deutlich schneller werden. Es liegt an der Politik, dies zu ändern.“
In Weltkongress und internationaler Fachmesse diskutieren mehr als 300 Referenten aus 30 Ländern ihre Versorgungskonzepte. Rund 570 Aussteller aus 42 Ländern zeigen vor Ort, was technisch möglich ist und wie eine moderne Versorgung, die die Grenzen der Hilfsmittelversorgung verschieben kann.
„Alle zwei Jahre trifft sich in Leipzig die weltweite Branche für die Hilfsmittelversorgung“, sagt Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe. „In Zeiten von multiplen Krisen und Kriegen ist die Plattform OTWorld für den globalen fachlichen Austausch und die Präsentation der Innovationen unverzichtbar. Hier kommen alle an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen zusammen, tauschen ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus und tragen so maßgeblich zu mehr Teilhabe im Alltag und Beruf der Betroffenen bei.“
Ein Blick in die Sterne – Was können Besucher in den nächsten Tagen erwarten?
In Weltkongress und internationaler Fachmesse werden in den kommenden drei Tagen Impulse gesetzt für die Hilfsmittelversorgung von morgen. Das Programm im Weltkongress reicht von der Digitalisierung über die Lymphologie/Kompressionsversorgung bis hin zur Orthopädieschuhtechnik, Prothetik und Sportorthopädie/Parasport. Neben Symposien wird es auch praxisorientierte Workshops mit Versorgungsbeispielen am Patienten geben. In der internationalen Fachmesse präsentieren die Aussteller das gesamte Leistungsspektrum der Branche. Sei es die Digitalisierung der Orthopädietechnik oder die Robotik und KI, seien es Exoskelette für Kinder, neue Orthesen und Prothesenpassteile und Bandagen, Einlagen oder orthopädische Schuhe.
Ein besonderes Highlight: der erste „Tag des E-Rezeptes“. Am Donnerstag, den 16. Mai 2024, lädt das Pilotprojekt „eVerordnung für orthopädische Hilfsmittel“ zum praktischen Testen ein. Hier können die Besucher erstmals einige der Softwares testen, die ab 2027 zu ihrem Alltag gehören werden, und sich umfassend über die Einführung der elektronischen Verordnung informieren.
Die OTWorld öffnet noch bis zum 17. Mai 2024 ihre Tore.
Auf der Webseite ist das vollständige Kongressprogramm der OTWorld online verfügbar.
Tickets für die Weltleitmesse und Weltkongress
Tickets für die OTWorld 2024 können im Onlineshop erworben werden. Mit dem Online-Ticket erhalten Besucher schnell und unkompliziert Zutritt zur internationalen Fachmesse und Weltkongress.
Mehr Informationen unter www.ot-world.com